Göpfritz/Wild - Am 8. September 2019 wurde die Segnung des Denkmales für die vergessenen Feuerwehren des Truppenübungsplatzes Döllersheim am Platz der vergessenen Feuerwehren in Göpfritz an der Wild durchgeführt.
Unter den zahlreichen Ehrengästen konnten Bgm. Silvia Riedl-Weixlbraun und Abschnittsfeuerwehrkommandant BR Sigi Ganser unter anderem auch Abg.z.NR Lukas Brandweiner, LR Gottfried Waldhäusl, für den Bezirkshauptmann Mag. Julia Gundacker, Feuerwehrviertelsvertreter LFR Erich Dangl, Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Franz Knapp sowie vom Österreichischen Bundesheer Oberst Michael Lippert und von der NÖ Landesregierung Abt. Kunst & Kultur Mag. Katrina Petter begrüßen.
Am 20. Juni 1938 wurde der Befehl erteilt 42 Ortschaften für militärische Zwecke zu räumen. Die anschließende Aussiedelung erfolgte in vier Schritten zwischen Juni 1938 und Dezember 1941 und betraf ungefähr 6.800 Menschen. So entstand der Truppenübungsplatz Döllersheim, heute Allentsteig. Mit der Aussiedelung verschwanden ebenfalls 16 Freiwillige Feuerwehren, auf die vergessen wurde und welche kaum in Publikationen erwähnt werden.
So begann bereits im Jahr 2016 EOV Gerhard Schneider, Abschnittssachbearbeiter Feuerwehrgeschichte und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Göpfritz/Wild, das Projekt "Die vergessenen Feuerwehren des Truppenübungsplatzes Döllersheim" des Abschnittsfeuerwehrkommandos Allentsteig ins Leben zu rufen. Sein Ziel war es, jene vergessenen Feuerwehren, die im Rahmen der Schaffung des Truppenübungsplatzes Döllersheim aufgelöst wurden - in Erinnerung zu rufen und diese im Rahmen einer Ausstellung der Bevölkerung vorzustellen.
Doch aufgrund der nurmehr geringen Anzahl an Geräten, Schriftstücken und Bildern löste sich der Gedanke einer Ausstellung in Luft auf. Im Rahmen diverser Gespräche vor allem mit Unterstützung von Frau Schöffel-Pöll entstand die Idee diesen Feuerwehren ein Denkmal zu widmen. In weiterer Folge wurde mit Unterstützung des Landes Niederösterreich Abt. Kunst & Kultur und der Marktgemeinde Göpfritz/Wild ein Bauwerk errichtet, welches von der Künstlerin Marusa Sagadin für diese 16 vergessenen Feuerwehren entworfen wurde. "Treppe-Bühne-Tribüne. Der liegende Abdruck" heißt dieses horizontale Kunstwerk, welches aus orangenen und rotem Beton besteht und mit einem Feuerwehrhelm, einem Schlauch und einem Stiefel verziert wurde.
Die Segnung dieses Denkmales wurde auch zum Anlass genommen um ein Fahnentreffen durchzuführen. 24 Feuerwehrfahnen aus den Bezirken Zwettl und Horn nahmen an der Veranstaltung teil, womit dieser ein besonderes Flair eingehaucht wurde.
In der Festmesse, welche von Dechant Mag. Andreas Brandtner gehalten und von der Musikkapelle Scheideldorf musikalisch umrahmt wurde, konnte das neu geschaffene Denkmal sowie der neu ernannte Platz der vergessenen Feuerwehren und die Erinnerungsbänder gesegnet werden.
Im anschließenden Festakt konnte Bgm. Silvia Riedl-Weixlbraun nach der Segnung den Platz der vergessenen Feuerwehren offiziell eröffnen ehe Mag. Christina Nägele zur künstlerischen Umsetzung des Denkmales und V Patrick Schneider zum Projekt selbst etwas erzählten. Aber auch von Seiten des Bundesheeres konnte der Chef des Stabes Oberst Michael Lippert sowie in Vertretung für die Landeshauptfrau der Abg. z. NR Lukas Brandweiner etwas über die Geschichte der vergessenen Feuerwehren erzählen.
Anlässlich der Feierstunde konnte unser Feuerwehrviertelsvertreter LFR Erich Dangl, Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Franz Knapp und BR Siegfried Ganser Auszeichnungen und Verdienstmedaillen für die beiden Projektinitiatoren überreichen.
- EOV Gerhard Schneider --> Verdienstmedaille 2. Klasse in Silber des NÖ Landesfeuerwehrverbandes
- V Patrick Schneider --> Verdienstzeichen 3. Klasse in Bronze des NÖ Landesfeuerwehrverbandes
Im Anschluss an den Festakt versorgten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Göpfritz/Wild die Ehren- und Festgäste mit köstlichen Speisen während die Musikkapelle Scheideldorf die musikalische Umrahmung des Frühschoppens übernahm. Ebenso bestand die Möglichkeit den InvenTOUR Bus zu besuchen, welcher ein mobiles Vermittlungsprogramm von Kunst im öffentlichen Raum darstellt.
Ebenso bestand erstmals die Möglichkeit die Fotoausstellung des Museumsvereins Göpfritz/Wild zu betrachten, bei welcher die ehemaligen Ortschaften im jetzigen Zustand fotografiert und mit den noch vorhandenen Gegenstände der Feuerwehren zusammen abgebildet werden.