Chronik 1926
Dreimal wurde der Ort von Schadensfeuer heimgesucht, die, allen Anschein nach, gelegt waren. Das 1. Feuer brach am 15. April vormittags 10 Uhr aus und vernichtete von Haus Nr. 48 (2022: Kirchengasse 15) die Scheune und Schupfen; von Nr. 49 (2022: Hauptstraße 61) Scheune, Schupfen, Schlagbrücke; von Nr. 50 (Dr. Schneider) Scheune und Obstgarten (etwa 50 Bäume); von Nr. 50 (2022: Hauptstraße 65) Scheune; von Nr. 51 (2022: Hauptstraße 67) Scheune. Trotz des Einsatzes von 19 Wehren, konnte dieses Unheil nicht verhindert / gemildert werden. Die Abbrändler waren alle unterversichert.
Das 2. Feuer brach in der Nacht vom 28. Mai 1 Uhr aus in der Scheune des Franz Wagenlechner Nr. 35 (2022: Hauptstraße 35) und legte in rascher Eile sämtliche anschließende Objekte in Asche; alles war mit Stroh gedeckt. Von Haus Nr. 35, brannte nieder: Scheune, Schupten und Stübl. Von Haus Nr. 36 (2022: Hauptstraße 37): Scheune, Schupfen und das Dach des Stalles. Das Vieh ging größtenteils zugrunde, es erstickten 2 Pferde, 8 Rinder, 4 Schweine und Geflügel. Von Haus Nr. 37 (2022: Hauptstraße 39): Scheune und Stalldach schwer beschädigt. Von Haus Nr. 34 (2022: Hauptstraße 33): Scheune. Von Haus Nr. 100 (2022: Hauptstraße 31): Stalldach. Auch viele Wirtschaftsgeräte wurden eine Beute der Flammen. Dabei enstand ein Schaden in der Höhe von 51.000 S.
14 Tage später am 14. Juni darauf brannten auch die zwei Scheunen von Haus Nr. 39 und 40, (2022: Hauptstraße 45 und 47), nieder. Geräte und Maschinen verbrannten und es entstand ein Schaden von 17.000 S.
Im Ganzen wurden 21 Objekte durch die Brände vernichtet. Bürgermeister, Oberlehrer und Pfarter leiteten eine Rettungsaktion ein, die großen Erfolg hatte: 2.500 Schilling von der Landesregierung, 3.200 Schilling aus Sammlung im ganzen Waldviertel,namentlich bei Sparkassen, 800 S aus der Kirchensammlung aus der Umgebung. Holz spendete das Forstgut: Allentsteig 20 fim; Herrschaft Wildberg 12 fm und die Bauern von Merkenbrechts. Der Aufbau der Gebäude ging unter eifrigster Beihilfe der Ortsbewohner, namentlich der Jugend und Eisenbahner, gut vonstatten, so dass die Ernte schon unter Dach gebracht werden konnte. [Auszug Pfarrchronik der Pfarre Göpfritz/Wild]
1926 wurde ebenso eine zweite Freiwillige Feuerwehr in Göpfritz gegründet. Die 1926 gegründete Freiwillige Betriebsfeuerwehr Göpfritz/Wild bestand bis ins Jahr 1945.